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George Royal war Schüler von T. F. Allen.
Er lehrte und arbeitete später in Des Moines, Iowa und war
sehr lange Zeit unentgeltlich für ein Mütterheim mit
Entbindungs-Station (Maternity Home) tätig.
Royal
hatte seinen Studenten der Homöopathischen Schule an der
Staatsuniversität von Iowa versprochen,
seine
Vorlesungen in Buchform herauszugeben. Es erschien 1920.
Er
hatte schon unter Allen entdeckt, dass die Symptome von
ausserordentlich verschiedenem Rang sind.
Beachtete
man das nicht, so kam es oft zu Misserfolgen. Schliesslich fand
er, dass bei der Festlegung des Ranges eines Mittels zwei
Umstände vernachlässigt worden waren:
1. die
elektive Affinität des Mittels (lokale Angriffspunkte) und
2.
die Wirkung, den ein Arzneistoff auf den Körperteil der
Elektion auszuüben vermag.
Beim Verfolgen dieser
Spur kam er durch weiteres Studium und neue Erfahrung zu der
Überzeugung, dass Arzneistoffe eine "elektive Affinität"
besitzen, und zwar nicht nur zum Kopf, zur Brust etc., sondern
auch zu den Geweben und Organen dieser verschiedenen
Körperteile, d. h. zu Gehirn und Nerven, Haut, Schleimhaut,
Knochen, Blutgefässen etc.
Er gewann auch die
Erkenntnis, dass eine bestimmte Arznei ein Gewebe oder Organ
nur reizt; eine zweite vermag nicht nur zu reizen, sondern auch
zu entzünden; eine dritte bringt darüber hinaus auch
funktionelle Störungen hervor, und eine vierte verursacht
nicht nur Reizung, Entzündung und funktionelle Störungen,
sondern auch strukturelle Schäden wie Geschwüre, Tumore,
Atrophie etc.
Diese Erkenntnisse brachte er in
seine Materia Medica ein. Die Darstellung der 151 wichtigsten
Arzneimitteln beginnt mit einem allgemeinen Teil, in dem
Habitus, Lokale Angriffspunkte, Empfindungen,
Modalitäten und Leitsymptome ähnlich wie in Bogers Synoptic
Keys dem einzelnen Mittel vorangestellt sind. Der darauf
folgende Text ist nach Geweben und funktionellen Einheiten wie
Schleimhäuten, Blutsystem etc. geordnet. Häufig sind
Fallbeispiele eingefügt, die sehr prägnant, aber auch in
lobenswerter Kürze dargestellt werden. Interessant und
hilfreich sind auch Royal's Angaben zur Dosierung; er verordnet
alle Potenzen von der Urtinctur bis zur C 4000.
Um das
Lernen der Materia Medica zu erleichtern, unternimmt Royal
öfter gedankliche Ausflüge in die Physiologie, z. B.
bei
Ipecac. "Die Schleimhaut scheidet einen Stoff aus, der
klebrig genug ist, um stückweise an den Wänden der Luftwege
haften zu bleiben; die Luft, die in diesen Wegen hin und
hergeht, bewegt diese Ablagerungen,
und dadurch kommt das
Pfeifen zustande. Dieses Pfeifen zeigt ein anderes Stadium der
Krankheit an als das "Sprudeln" (Blubbern) und
"Rasseln"von Antimon. tart., Geräusche, die beim
Vorbeistreichen des Atems an den lose in den Luftwegen
liegenden, also nicht an ihren Wandungen haftenden
Gewebstrümmern, Eiter und Schleim, entstehen."
Ein
KurzRepertorium von 63 Seiten rundet das Werk ab.
Das
Repertorium ist nach Royal's speziellen Gesichtspunkten
aufgebaut:
Die Einteilung der GEWEBE,
der Organe und Organsysteme erfolgt in der Regel
nach dem Schema:
1. REIZUNG,
2. ENTZÜNDUNG, 3. FUNKTIONSSTÖRUNGEN,
4. GEWEBSVERÄNDERUNGEN,
also von
der leichten Pathologie zur schweren.
Die
ursprüngliche Anordnung der 685 Rubriken wurde weitgehend
beibehalten.
Ergänzungen des Herausgebers zum
KurzRepertorium stammen aus allen Veröffemtlichungen Royal's
incl. Zeitschriften;
sie sind in Klammern gesetzt.
13
Arzmeimittel-Ergänzungen des Herausgebers in der Materia
Medica stammen aus
G. Royal,
Theory and practice of medicine, 1923
&
Diseases of the brain and nerves, 1928.
Sie sind
gekennzeichnet durch ein * hinter dem Namen des
Mittels.
INHALT, Seitenangabe
Vorwort
Royal, 7
Anmerkungen Herausgeber, 10
Einführungsvorlesung
Royal, 11
Aconitum, 17
Actea racem.,
175
Agaricus, 478
Alkalia generell, 51
Allium
cepa, 454
Aloe, 332
Alumina, 323
Ammonium carb.,
370
Anacardium or., 476
Antimonium crudum,
498
Antimonium tart., 368
Apis, 437
Argentum
nit., 188
Arnica, 146
Arsenicum alb., 276
Arsenicum
iod., 281
Aurum, 194
Bapttsia, 286
Belladonna,
33
Berberis vulgaris, 418
Borax, 392
Bromium,
236
Bryonia alb., 154
Cactus grandiflorus,
318
Calcarea ars., 102
Calcarea carb., 93
Calcarea
fluor., 105
Calcarea iod., 103
Calcarea phos.
100
Cannabis ind., 463
Cannabis sat., 463
Cantharis,
443
Capsicum, 30
Carbo veg., 413
Causticum,
89
Chamomilla, 265
Chelidonium majus, 338
China,
293
Chininum ars., 285
Chininum sulph.,
300
Chionanthus, 330
Cicuta virosa,
312
Cimicifuga,246
Cina, 341
Clematis crecta,
461
Cocculus, 383
Coffea cruda, 381
Colchicum
autumnale, 388
Colocynthis, 420
Conium maculatum,
307
Cuprum arsenicosum, 202
Cuprum met.,
198
Digitalis, 320
Echinacea purpurea, 301
Euonymus
europ. *, 497
Eupatorium perf., 423
Euphrasia,
452
Ferrum phos., 482
Ferrum, 204
Gelsemium,
288
Glonoinum, 326
Graphites, 138
Hamamelis
virg. *, 494
Helleborus nig., 446
Hepar sulph.,
159
Hydrastis, 456
Hyoscyanms, 42
Hypericum *,
493
Ignatia, 372
Iodium, 238
Ipecacuanha,
349
Iris versicolor, 346
Kali acet., 57
Kali
ars., 58
Kali bichr., 60
Kali brom., 67
Kali
carb., 70
Kali chlor., 75
Kali iod., 77
Kali
mur., 81
Kali phos., 84
Kreosotum 395
Lachesis,
202
Leptandra *, 496
Lithium carb. *, 495
Lycopodium,
132
Magnesia carb., 119
Magnesia mur., 122
Magnesia
phos., 125
Magnesia sulph., 131
Mercurius cor.,
181
Mercurius cyan., 183
Mercurius dulc.,
184
Mercurius iod. flav., 185
Mercurius iod. ruber,
186
Mercurius solubilis, 173
Mercurius sul.= Cinnb.,
182
Mercurius nit., 187
Mezereum, 465
Moschus,
386
Muriatic ac., 398
Myrica *, 487
Natrium
carb., 106
Natrium mur., 108
Natrium phos.,
113
Natrium sal., 118
Natrum sulph., 114
Nux
mosch., 378
Nux vom., 165
Petroleum, 401
Phosphorus,
354
Phytolacca, 404
Platinum 208
Plumbum,
212
Podophyllum, 334
Pulsatilla nig., 251
Ranunculus
bulb., 410
Ratanhia *, 489
Rheum, 37
Rhododendron,
407
Rhus tox., 148
Rumex crispus, 365
Sabina,
273
Sanguinaria, 361
Secale cor., 269
Sepia,
259
Scutellaria *, 491
Silica, 218
Spigelia,
315
Spongia, 244
Stannum, 223
Stannum iodat. *,
490
Staphisagria *, 499
Stramonium, 24
Strophantus
hisp.*, 486
Strychninum phos.*, 488
Sulphur,
22
Symphytum, 66
Syphilinum = Luesinum, 425
Tabacum,
49
Terebinthina, 440
Thuja, 470
Trillium,
275
Tuberculinum, 429
Variolinum, 431
Veratrum
alb., 449
Veratrum vir., 433
Zincum metall.,
227
Zincum phos., 232
Zincum pic., 235
Zincum
sulph., 234
Zincum val. *, 492
Repertorium,
500
Korrekturen
& Ergänzungen, Stand: 05. Okt. 2011
S.
499
_staph_ STAPHISAGRIA
*
Habitus:
Neurasthenische
Personen.
Lokale Angriffspunkte:
Nervensystem,
Sexualorgane.
Empfindungen:
Schwäche sowohl
geistig als auch körperlich, Erschöpfung,
Trägheit.
Modalitäten:
Agg.
Seelische Belastungen, Kränkung, Entrüstung, Säfteverlust.
Amel. Wärme, Ruhe,
Beischlaf.
Leitsymptome:
Schwarze Stellen an
den Zähnen oder schwärzliche Verfärbung.
Empfindlichkeit
gegen seelisch-geistige und körperliche Eindrücke,
Unterdrückung, Empörung, Schafigkeit
(Conium).
Schafigkeit (bescheidene Demut,
Missvergnügen, Hoffnungslosigkeit, Scheue) mit
Verlangen
nach Einsamkeit und Abneigung, andere zu sehen oder zu
sprechen,
besonders solche des anderen
Geschlechts.
Schuldgefühle & Scham führen dazu,
anderen nicht direkt in die Augen zu
schauen.
Erektionsschwäche, aber erotische Träume (oft
mit Pollutionen). Masturbation.
Unausgeglichenheit,
begünstigt durch ruhelosen & unerquicklichen
Schlaf.
Empörung - (aber schliesslich Resignation ohne
Verbitterung).
Hypochondrie. Melancholie, auch mit
Suicid-Gedanken.
Dementia praecox (Schizophrenie),
Progressive Paralyse.
Folgen von Bauch-Operationen, Stich-
& Schnitt-Wunden.
Haut unheilsam. Condylomata
accuminata.
Drüsenleiden, Adenome.
Prostata Reizung
mit Polakisurie.
Bei Frauen Cystitis durch sexuelle
Betätigung ("honeymoon cystitis")
Dosierung: C
3, (C 30, C 1000).
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